
Sei nicht so hart zu dir selbst: Wie man lernt, sich mit Sanftmut zu begegnen
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In der hektischen Welt von heute fällt es vielen schwer, sich selbst liebevoll und wohlwollend zu begegnen. Wie oft sind wir ungeduldig, stellen zu hohe Ansprüche an uns selbst oder streben nach Perfektionismus? Wie oft verurteilen wir uns schon im Vorfeld mit Gedanken wie „Ich kann das nicht“, „Das ist nicht meine Stärke“, „X,Y fällt das viel leichter“?
Wenn du regelmäßig Yoga oder Meditation praktizierst, kennst du sicher die Momente, in denen du das Gefühl hast, nicht genug zu tun, nicht gut genug zu sein oder nicht schnell genug Fortschritte zu machen. Doch was, wenn der wahre Weg zur inneren Ruhe und zum Wachstum nicht darin liegt, härter mit dir selbst zu sein, sondern sanfter?
Die Kunst des Selbstmitgefühls
Yoga und Meditation bieten uns wunderbare Werkzeuge, um in uns selbst hineinzuhören und unseren Geist zu beruhigen. Doch oft kommen wir mit einer inneren Kritikerstimme auf die Matte – eine Stimme, die uns sagt, dass wir besser, schneller oder stärker sein sollten. Viel zu oft ärgern wir uns über uns selbst, dass wir während unserer Yogapraxis nicht richtig abschalten konnten. Dieser äußere Druck kann den Zugang zu einer tiefen inneren Ruhe blockieren.
Statt uns für jede Unvollkommenheit zu verurteilen, lädt uns Yoga ein, uns selbst mit liebevollem Mitgefühl zu begegnen. Die Asanas (Yoga-Übungen) und die Meditation sind nicht dafür da, uns in irgendeiner Weise zu "verbessern" oder zu "vervollkommnen". Sie sind eine Einladung, uns selbst anzunehmen – genau so, wie wir sind, mit all unseren Stärken und Schwächen.
Sei offen für deine ganz persönliche Reise, ganz ohne Vergleiche
Ein weiterer Fallstrick, dem wir oft begegnen, ist der Vergleich mit anderen. In vielen Yogaklassen oder Meditationskreisen kann es leicht passieren, dass wir uns mit anderen Teilnehmern messen: „Warum bin ich nicht so flexibel?“ „Wie kann diese Person in so eine tiefe Meditation sinken. Warum gelingt mir selbst das nicht?“ Dieser Vergleich kann uns aus dem Moment herausziehen und uns in einem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit gefangen halten.
Denke daran: Jeder Mensch hat seine eigene Reise, und es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ in der Praxis. Jeder Atemzug, jede Bewegung, jede Meditationseinheit ist einzigartig und wertvoll – unabhängig davon, wie sie sich im Vergleich zu anderen anfühlt.
Selbstakzeptanz durch Achtsamkeit
Achtsamkeit, das Herzstück vieler Meditationspraktiken, kann uns helfen, einen Schritt zurückzutreten und uns selbst ohne Urteil zu beobachten. Anstatt uns selbst zu kritisieren, lernen wir, einfach zu beobachten, wie unser Körper sich in einer Yoga-Pose anfühlt oder wie unsere Gedanken während der Meditation kommen und gehen. Diese nicht-wertende Beobachtung öffnet den Raum für Akzeptanz – und das ist der erste Schritt auf dem Weg zu echter Selbstliebe.
Geduld als Schlüssel
In der Yoga-Praxis und Meditation geht es nicht um sofortige Ergebnisse. Es geht um Fortschritt und nicht um Perfektion. Die Flexibilität deines Körpers und die Klarheit deines Geistes entwickeln sich mit der Zeit, nicht über Nacht. Wenn du dich selbst nicht mit Geduld behandelst, wirst du die tieferen Vorteile dieser Praxis vielleicht nicht in vollem Maße erleben.
Erinnere dich daran, dass wahres Wachstum nicht immer linear ist. Es gibt Tage, an denen du dich großartig fühlst und andere, an denen die Praxis herausfordernder erscheint. Doch jeder Moment ist ein Teil deiner Reise, und genau diese Reise ist das eigentliche Ziel deiner Praxis.
Ein sanfter Abschluss
Wenn du das nächste Mal auf die Matte gehst oder dich in eine Meditation begibst, erinnere dich daran, dass du nicht hart zu dir selbst sein möchtest. Sei sanft, sei geduldig und vor allem sei freundlich zu dir. Behandle dich selbst so, wie du eine gute Freundin behandeln würdest.
Yoga und Meditation sind nicht nur Werkzeuge zur Verbesserung deines Körpers oder Geistes – sie sind vor allem eine Chance, Liebe und Mitgefühl für dich selbst zu empfinden und zu praktizieren.